Muskulöse Affen und warum wir trotz Training diese Muskeln nie erreichen:
Paläoanthropologe sieht Ursache in unseren feinmotorischen Fähigkeiten: Muskelfasern stärkerer nervlicher Kontrolle unterworfen
Wien - Der Mensch kann nicht alle Muskeln gleichzeitig einsetzen, da ihn seine Nerven davor schützen - gleichzeitig ermöglichen sie jedoch feinmotorische Tätigkeiten, die nur dem Menschen vorbehalten sind: Das behauptet der Paläoanthropologe Alan Walker von der Penn State University in der Fachzeitschrift "Current Anthropology". Er vergleicht das Muskelsystem des Menschen mit dem des Schimpansen. Dieser sei viermal stärker als der Mensch, jedoch nicht allein aufgrund stärkerer Muskeln, sondern auch wegen geringerer Kontrolle der Muskelfasern durch das Nervensystem. Walker beruft sich dabei auf die Primatologin Ann MacLarnon. Sie konnte zeigten, dass der Schimpanse im Vergleich weniger graue Zellen im Rückenmark besitzt und damit auch weniger motorische Nervenzellen, die für die Kontrolle der Muskelfasern zuständig sind.
Seine zusätzlichen motorischen Nervenzellen erlauben es dem Menschen laut Walker, kleinere Portionen der Muskeln zu aktivieren und auch nur wenige Muskelfasern einzusetzen, etwa für komplizierte Aktivitäten wie das Einfädeln einer Nähnadel. Das mache nicht nur feinere Abstufungen des Kraftaufwandes möglich, sondern helfe auch beim Energiesparen. "Indem er seine Muskeln Schritt für Schritt einsetzt, besitzt der Mensch mehr sportliche Ausdauer als der Schimpanse und ist ein großartiger Langstreckenläufer", so Walker. Große Affen seien hingegen bessere Kurzstreckensprinter, Kletterer und Kämpfer.
Skepsis
Reginald Bittner von der Neuromuskulären Forschungsabteilung der Medizinischen Universität Wien hält diese Hypothese für fragwürdig. "Anatomisch ist das Muskelsystem der Schimpansen mit dem des Menschen weitestgehend ident, sieht man von der mächtigeren Muskelausstattung in der vorderen Extremität ab, die der Schimpanse zur Fortbewegung benutzt. Die motorischen Einheiten sind ähnlich, und auch zahlreiche molekulare Erkrankungsmechanismen stimmen überein. Klare Unterschiede gibt es allein in Hand-, Fuß- und Zehenmuskulatur sowie in wenigen molekularen Details", so Bittner.
"Generell beruht die Muskelkraft auf die Summe der Querschnittsflächen der Muskelfasern", erklärt Bittner. Deren Abstufungen seien je nach Körperregion sehr unterschiedlich, da sie auf Ausdauer oder auf Fluchtfunktionen optimiert seien. "Die Augenmuskeln sind bei Mensch und Schimpanse sehr fein abgestuft, gleiches betrifft die Fingermuskulatur." Muskeln des Skeletts, von Rumpf oder Rücken lassen hingegen bloß eine grobe Regulierung zu. Reflexkreisläufen der Rückenmark-Nervenzellen kommt die Aufgabe zu, das Zusammenspiel der Muskeln zu koordinieren. "Sie sorgen dafür, dass der jeweilige Gegenspieler eines aktivierten Muskels erschlafft. Dadurch erst werden Bewegungsabläufe möglich", so der Wiener Muskelspezialist. (pte)
der Standard
Cliff Jolly developed a causal model of human origins in his paper “The Seed‐Eaters,” published in 1970. He was one of the first to attempt this, and the paper has since become a classic. I do not have such grand goals; instead, I seek to understand a major difference between the living great apes and humans. More than 50 years ago, Maynard Smith and Savage (1956) showed that the musculoskeletal systems of mammals can be adapted for strength at one extreme and speed at the other but not both. Great apes are adapted for strength—chimpanzees have been shown to be about four times as strong as fit young humans when normalized for body size. The corresponding speed that human limb systems gain at the expense of power is critical for effective human activities such as running, throwing, and manipulation, including tool making. The fossil record can shed light on when the change from power to speed occurred. I outline a hypothesis that suggests that the difference in muscular performance between the two species is caused by chimpanzees having many fewer small motor units than humans, which leads them, in turn, to contract more muscle fibers earlier in any particular task. I outline a histological test of this hypothesis.
http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/592023?cookieSet=1
Wien - Der Mensch kann nicht alle Muskeln gleichzeitig einsetzen, da ihn seine Nerven davor schützen - gleichzeitig ermöglichen sie jedoch feinmotorische Tätigkeiten, die nur dem Menschen vorbehalten sind: Das behauptet der Paläoanthropologe Alan Walker von der Penn State University in der Fachzeitschrift "Current Anthropology". Er vergleicht das Muskelsystem des Menschen mit dem des Schimpansen. Dieser sei viermal stärker als der Mensch, jedoch nicht allein aufgrund stärkerer Muskeln, sondern auch wegen geringerer Kontrolle der Muskelfasern durch das Nervensystem. Walker beruft sich dabei auf die Primatologin Ann MacLarnon. Sie konnte zeigten, dass der Schimpanse im Vergleich weniger graue Zellen im Rückenmark besitzt und damit auch weniger motorische Nervenzellen, die für die Kontrolle der Muskelfasern zuständig sind.
Seine zusätzlichen motorischen Nervenzellen erlauben es dem Menschen laut Walker, kleinere Portionen der Muskeln zu aktivieren und auch nur wenige Muskelfasern einzusetzen, etwa für komplizierte Aktivitäten wie das Einfädeln einer Nähnadel. Das mache nicht nur feinere Abstufungen des Kraftaufwandes möglich, sondern helfe auch beim Energiesparen. "Indem er seine Muskeln Schritt für Schritt einsetzt, besitzt der Mensch mehr sportliche Ausdauer als der Schimpanse und ist ein großartiger Langstreckenläufer", so Walker. Große Affen seien hingegen bessere Kurzstreckensprinter, Kletterer und Kämpfer.
Skepsis
Reginald Bittner von der Neuromuskulären Forschungsabteilung der Medizinischen Universität Wien hält diese Hypothese für fragwürdig. "Anatomisch ist das Muskelsystem der Schimpansen mit dem des Menschen weitestgehend ident, sieht man von der mächtigeren Muskelausstattung in der vorderen Extremität ab, die der Schimpanse zur Fortbewegung benutzt. Die motorischen Einheiten sind ähnlich, und auch zahlreiche molekulare Erkrankungsmechanismen stimmen überein. Klare Unterschiede gibt es allein in Hand-, Fuß- und Zehenmuskulatur sowie in wenigen molekularen Details", so Bittner.
"Generell beruht die Muskelkraft auf die Summe der Querschnittsflächen der Muskelfasern", erklärt Bittner. Deren Abstufungen seien je nach Körperregion sehr unterschiedlich, da sie auf Ausdauer oder auf Fluchtfunktionen optimiert seien. "Die Augenmuskeln sind bei Mensch und Schimpanse sehr fein abgestuft, gleiches betrifft die Fingermuskulatur." Muskeln des Skeletts, von Rumpf oder Rücken lassen hingegen bloß eine grobe Regulierung zu. Reflexkreisläufen der Rückenmark-Nervenzellen kommt die Aufgabe zu, das Zusammenspiel der Muskeln zu koordinieren. "Sie sorgen dafür, dass der jeweilige Gegenspieler eines aktivierten Muskels erschlafft. Dadurch erst werden Bewegungsabläufe möglich", so der Wiener Muskelspezialist. (pte)
der Standard
Cliff Jolly developed a causal model of human origins in his paper “The Seed‐Eaters,” published in 1970. He was one of the first to attempt this, and the paper has since become a classic. I do not have such grand goals; instead, I seek to understand a major difference between the living great apes and humans. More than 50 years ago, Maynard Smith and Savage (1956) showed that the musculoskeletal systems of mammals can be adapted for strength at one extreme and speed at the other but not both. Great apes are adapted for strength—chimpanzees have been shown to be about four times as strong as fit young humans when normalized for body size. The corresponding speed that human limb systems gain at the expense of power is critical for effective human activities such as running, throwing, and manipulation, including tool making. The fossil record can shed light on when the change from power to speed occurred. I outline a hypothesis that suggests that the difference in muscular performance between the two species is caused by chimpanzees having many fewer small motor units than humans, which leads them, in turn, to contract more muscle fibers earlier in any particular task. I outline a histological test of this hypothesis.
http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/592023?cookieSet=1
oelwaechselkurs - 14. Apr, 12:47