To die or not do die?

In der Uni sprachen wir gestern über Sterbehilfe. Der Herr Professor meinte, dass Atheisten eine ganz andere Meinung über Sterbehilfe als gläubige Menschen haben. Stimmt das? Ich bezeichne mich als Agnostikerin und glaube, dass Sterbehilfe keine so simplen Antworten wie: "Ich bin dafür oder dagegen" erlauben.

Warum?

In meinem Haus wohnte eine Frau, ich schätze sie war über 90 Jahre. Jedes Mal wenn ich sie sah, meinte sie, dass sie so gerne sterben würde und nicht kann. Inzwischen ist sie verstorben. Hätte sie sich, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, für die Sterbehilfe entschieden?

Was aber ist, wenn die "guten Erben", den Tod der Erbtante-oma usw. nicht erwarten können?

Ich bin für Sterbehilfe, wenn sich die Betroffenen selbst zu diesem Schritt dazu entschließen. Jedoch bin ich dagegen, über den Tod eines anderen Mitmenschen zu entscheiden.

Bachmann schrieb: "Was aber ist, wenn Totenstille eintritt?"

Was sagt ihr dazu?
scones - 28. Mär, 18:22

Schwieriges Thema

Ich hatte mal Ende der 70-iger-Jahr, ja so lang und wahrscheinlich noch länger gibt es dieses Thema schon, mal einen Aufsatz in der Schule darüber schreiben müssen. Leider habe ich ihn nicht mehr, sonst hätte ich ihn hier (wahrscheinlich als Fortsetzungskommentar) hinterlassen können.

Ich glaube, die Frage lässt sich nur so beantworten, wie ein/-e Agnostiker/-in die Frage nach Gott beantwortet. Aber letztendlich kann dies nur jeder für sich beantworten, bei der Verantwortung über andere wird es ganz kritisch.

oelwaechselkurs - 28. Mär, 19:16

ja, da

gebe ich dir recht. jedoch handelt die politik auch schon seit jahrzehnten nicht, d.h. sie lehnt sterbehilfe kategorisch ab.
lovehunter - 28. Mär, 20:53

Totenstille...ja, dann hat man's geschafft, das Drama ist vorbei und ewig währende Ruhe tritt ein :-)

oelwaechselkurs - 29. Mär, 08:45

und das elend geht dann weiter...

im himmel, muß man immer schön brav sein und in der hölle wird es erst anstrengend, immer die böse sein und erst die hitze. ich glaube, da ist es schon um einiges schöner!
scones - 29. Mär, 09:46

Politik und Gesellschaft

Sicher muss auch die Politik sich zu diesem Thema bewegen. Aber solange die Gesellschaft es hier auch nicht schafft, sich eine eindeutige Meinung zu diesem Thema zu bilden und damit den Druck auf die Politik zu erhöhen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, ja sogar so weit, dass die Politik in eine andere Richtung geht, wird es wohl nichts mit einer Änderung des derzeitigen Statusses.

Klar es ist immer einfach auf jemanden zu deuten (ist kein Vorwurf), aber es ist einfach so viel schwieriger bei sich selbst anzufangen und dann diesen Gedanken in sein Umfeld, in die Welt zu bringen, das bedeutet Kraft zu haben.

Insgesamt gibt es zu viele Verpflechtungen aus Einzelinteressen und Gruppeninteressen. Nehmen wir doch einmal die Kirche (ein schwieriges Thema und sattelfest bin ich darin nicht). In Deutschland gibt es eine Trennung von Kirche und Staat. Wenn man aber den Einfluss der Kirche auf den Staat sich ansieht, wenn man sieht, welche Nachrichten im Fernsehen gezeigt werden, wenn man sieht, welche Diskussion anfängt, wenn eine Lehrerin im Kopftuch erscheint, wenn man sieht, welche Diskussion beginnt, wenn über das Kreuz im Klassenzimmer gesprochen wird und dann noch Aussagen verschiedenster Politiker nimmt, dann glaube ich nicht daran, dann weiß ich es sogar, dass es hier keine Trennung gibt. D.h. wir befinden uns ja eigentlich immernoch in der Zeit vor der Säkularisierung, nur mit einer anderen Fassade, viel subtiler.


P.S. Schade, dass man nicht direkt auf deine Antworten zu den Kommentaren schreiben kann, ist dies gewollt?

oelwaechselkurs - 29. Mär, 15:53

hallo scones.

P.S. Schade, dass man nicht direkt auf deine Antworten zu den Kommentaren schreiben kann, ist dies gewollt?

das ist nicht gewollt, ich glaube, dass ich da etwas falsch eingestellt habe.

ich gebe dir recht, dass die trennung zw. kirche und staat in europa in vielen bereichen nicht geschehen ist. kopftücher sind ein sehr gutes beispiel dafür. das sterbehilfe thema wird nur am rande diskutiert (in österr. von einer liberalen partei, die aber nicht im nationalrat sitzt), weder medien noch die österr. politik möchte das thema ausdiskutieren, das prangere ich an der politik an. (in österr., kenne den deutschen stand nicht).

ich bin froh, dass die kirche existiert - für mich spielt sie definitiv keine rolle - aber die kirche macht auch sehr viel gutes. ich hoffe, dass der staat sich irgendwann einmal von der kirche zurückzieht und sie so behandelt, wie z.b. umweltorganisationen (also beratend, aber nicht beherrschend).

lg

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