den spruch habe ich immer in der tasche. der gefällt mir sehr. überhaupt gefällt mir der herr wittgenstein auch sehr. :-)
aber so ganz stimmt es ja dennoch nicht, oder? man kann sich (menschen / themen) durchaus über sprache, über gespräche "annähern", oder nicht?
andererseits... sprache kann nicht realität "ganz" abbilden...aber das muss sie ja auch nicht.
Nachdem ich ja gerade vorher bei den Zitaten von MEE nachgeforscht habe, ist mir in dem Zusammenhang dieses Zitat von ihr wieder hochgekommen:
Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzlichen Worten.
Ich finde das deswegen so großartig, weil sich darin offenbart, dass bestimmte Inhalte in manchen Sprachen besser ausgedrückt werden können als in anderen.
Der Traktat von Wittgenstein ist ja durchaus in sich schlüßig. Ich hab den geliebt und so als Fahne vor mir hergetragen, zitiert und war unheimlich weise, weil endlich weiß ich um das Leben.
Jedoch, ich wurde älter (und der Wittgenstein nach dem Tractatus auch, hat er später doch auch anderes geschrieben und gedacht, sehr feines).
"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen." ist Sprachkritik, und Sprache ist NUR ein Teil der Realität.
Nicht alles läßt sich benennen! Glaub´s mir, wär´s anders hätte Musik oder Malerei keinen Sinn und Staunen wäre schal.
Die Grenzen der Welt sind anderswo!
ich diskutierte mit meiner prof. über diesen satz und finde ihn schwach: weil ich auch glaube dass nonverbale kunst verbal ist.
"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen."
vor allem im tierreich würde man dann nur mehr schweigen und tierhalterInnen "unterhalten" sich mit ihren tieren über gesten und vor allem über das verhalten (augen). man kann nat. sagen, dass wittgenstein nur menschen damit meint, aber ich sehe die grenzen weiter.
nun - ich habe den "Tractatus" studiert ... Monatelang ...mit wechselndem Erkenntnisgewinn ....
Wittgenstein wollte ( in seinen frühen Jahren) eine Sprache " erfinden", die nach streng logischen, das heißt widerspruchsfreien Regeln " spricht".
Er sah bald ein, dass das unmöglich ist --- denn der Mensch im Sprecher ist NIE widerspruchsfrei.
In diesem Zusammenhang muss man auch das von Dir gebrachte Zitat bringen - glaube ich halt.
Ansonsten finde ich, dass Bubi und Jossele Recht haben --- es gibt Übersetzungen unserer Gefühle in der Kunst, die auf Menschenworte verzichten können/müssen und dennoch ihre Botschaft aussenden und auch nicht mimisch-gestisch sind.
zu steppenhund:
"Ich finde das deswegen so großartig, weil sich darin offenbart, dass bestimmte Inhalte in manchen Sprachen besser ausgedrückt werden können als in anderen." Zitatende
Ja, denn immer formt die zu bewältigende Umwelt auch die Sprache und deshalb den Wortschatz .
Berühmtstes Beispiel: die Innuit haben x- Bezeichnungen für das Substantiv Schnee, wo wir z.B, Firmschnee oder matschiger Schnee sagen, haben sie mehrere Einzelbegriffe, die obedrein noch genauer als unsere Beifügungen den Schnee charakterisieren.
lach auch in der schule intensiv bearbeitet und wir kamen zum selben ergebnis.
im griechischen (neugriechisch) gibt es fünf wörter für liebe, ich vergass nur leider alle. sprache ist etwas wunderbares. obwohl ich nicht sehr national eingestellt bin, gefällt mir das gespriebene deutsche wort sehr gut (kommt nat. drauf an, wer was schreibt!
oh,
aber so ganz stimmt es ja dennoch nicht, oder? man kann sich (menschen / themen) durchaus über sprache, über gespräche "annähern", oder nicht?
andererseits... sprache kann nicht realität "ganz" abbilden...aber das muss sie ja auch nicht.
wittgenstein ist auch mein "favorit"