Auch Affen reagieren auf lästige Kinder genervt - und das Ganze auf Deutsch
Animal communication involves the transfer of information between a sender and one or more receivers. However, such interactions do not happen in a social vacuum; third parties are typically present, who can potentially eavesdrop upon or intervene in the interaction. The importance of such bystanders in shaping the outcome of communicative interactions has been widely studied in humans, but has only recently received attention in other animal species. Here, we studied bouts of infant crying among rhesus macaques (Macaca mulatta) in order to investigate how the presence of bystanders may affect the outcome of this signalling interaction between infants and mothers. It was hypothesized that, as crying is acoustically aversive, bystanders may be aggressive to the mother or the infant in order to bring the crying bout to a close. Consequently, it was predicted that mothers should acquiesce more often to crying if in the presence of potentially aggressive animals. In line with this prediction, it was found that mothers gave infants access to the nipple significantly more often when crying occurred in the presence of animals that posed a high risk of aggression towards them. Both mothers and infants tended to receive more aggression from bystanders during crying bouts than outside of this time, although such aggression was extremely rare and was received by less than half of the mothers and infants in the study. Mothers were also found to be significantly more aggressive to their infants while the latter were crying than outside of crying bouts. These results provide new insight into the complex dynamics of mother–offspring conflict, and indicate that bystanders may play an important role in shaping the outcome of signalling interactions between infants and their mothers.
Eine Freundin mailte mir den Artikel in Deutsch, erschienen iim Standard.
Auch Affen reagieren auf quengelnde Kinder genervt
... und wie bei uns gerät die arme Mutter damit zwischen die Fronten
London - Der Trotzanfall eines Kindes in der Öffentlichkeit ruft bei der Mutter und den Umstehenden Aggressionen hervor - bei Affen ist es genauso, und auch hier gerät die Mutter damit unter doppelten Druck. Das haben Forscher der Londoner Roehampton University bei einem Versuch mit Rhesusaffen (Macaca mulatta) auf der Insel Cayo Santiago vor der Küste Puerto Ricos herausgefunden: Sie zeichneten vom September 2005 bis Jänner 2006 in mehreren Affengruppen die Schreie von Kindern, Müttern und Artgenossen in der Umgebung auf, die Ergebnisse wurden in den "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht.
Auch wenn die Schreie des Affenkindes der Mutter galten, fühlten sich auch Affen im näheren Umkreis in hohem Maße genervt, heißt es in der Studie unter Führung des Wissenschaftlers Stuart Semple. Der Aggressionsgrad gegen die Affenmutter und den schreienden Nachwuchs stieg um bis das 30-Fache, ermittelten die Forscher. Die Mutter werde so von zwei Seiten in die Enge getrieben: Von dem schreienden Kind und von den sichtlich genervten und zunehmend aggressiven Affen in der Umgebung. Und je mehr auch die Mutter die Beherrschung verlor, desto schlimmer musste dies der ursprüngliche Auslöser des Stresses, das schreiende Affenkind, ausbaden.
"Mütter sind gegenüber schreiendem Nachwuchs 400 Mal eher aggressiv als gegenüber einem ruhigen Kind", schreiben die Londoner Forscher - gruppendynamische Faktoren haben also auch bei Affen deutliche Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Ein klassischer Lösungsweg führte die Affenmütter allerdings des öfteren zum Erfolg, nämlich das Kind an die Brust zu nehmen. Auch das klingt bekannt. (APA/dpa/red)
Abstract
Proceedings of the Royal Society B: "Bystanders affect the outcome of mother-infant interactions in rhesus macaques"
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/early/2009/03/06/rspb.2009.0103
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Auch Affen reagieren auf quengelnde Kinder genervt
... und wie bei uns gerät die arme Mutter damit zwischen die Fronten
London - Der Trotzanfall eines Kindes in der Öffentlichkeit ruft bei der Mutter und den Umstehenden Aggressionen hervor - bei Affen ist es genauso, und auch hier gerät die Mutter damit unter doppelten Druck. Das haben Forscher der Londoner Roehampton University bei einem Versuch mit Rhesusaffen (Macaca mulatta) auf der Insel Cayo Santiago vor der Küste Puerto Ricos herausgefunden: Sie zeichneten vom September 2005 bis Jänner 2006 in mehreren Affengruppen die Schreie von Kindern, Müttern und Artgenossen in der Umgebung auf, die Ergebnisse wurden in den "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht.
Auch wenn die Schreie des Affenkindes der Mutter galten, fühlten sich auch Affen im näheren Umkreis in hohem Maße genervt, heißt es in der Studie unter Führung des Wissenschaftlers Stuart Semple. Der Aggressionsgrad gegen die Affenmutter und den schreienden Nachwuchs stieg um bis das 30-Fache, ermittelten die Forscher. Die Mutter werde so von zwei Seiten in die Enge getrieben: Von dem schreienden Kind und von den sichtlich genervten und zunehmend aggressiven Affen in der Umgebung. Und je mehr auch die Mutter die Beherrschung verlor, desto schlimmer musste dies der ursprüngliche Auslöser des Stresses, das schreiende Affenkind, ausbaden.
"Mütter sind gegenüber schreiendem Nachwuchs 400 Mal eher aggressiv als gegenüber einem ruhigen Kind", schreiben die Londoner Forscher - gruppendynamische Faktoren haben also auch bei Affen deutliche Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Ein klassischer Lösungsweg führte die Affenmütter allerdings des öfteren zum Erfolg, nämlich das Kind an die Brust zu nehmen. Auch das klingt bekannt. (APA/dpa/red)
Abstract
Proceedings of the Royal Society B: "Bystanders affect the outcome of mother-infant interactions in rhesus macaques"
http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/early/2009/03/06/rspb.2009.0103
oelwaechselkurs - 15. Mär, 13:47