Freitag, 26. Juni 2009

Ich bin übersiedelt :

http://aelteressemester1.twoday.net/

und freue mich auf zahlreiche online Besuche!

Dieser Blog ist voll!

Bachmann Preis die zweite

Eine österreichische Autorin mit dem passenden Namen Stift liest ihren Text, welcher sich mit Flucht auseinandersetzt, vor. Die Jury ist nicht sehr begeistert. Als sehr unpräzisse wird der Text beschrieben-Wirtschaftsflüchtling oder nicht....

Der gestrige "Vorleser" Weiss ass gestern sein Manuskript, heute meinte die Moderatorin, dass sich die LeserInnen etwas sehr ausgefallenes einfallen lassen müssen, da Jackson starb. Er war ein Ausnahmekünstler, aber leider stand er über dem Gesetz.

Eine Personalmitarbeiterin, der große Lebensmittelkonzern schlechthin, rief mich an, sie haben mom. nur Ganztagsstellen, ich soll mich melden wenn ich mit meinem Studium fertig bin, sie suchen immer wieder Biologen. Was dort eine Biologin arbeitet, kann ich mir nicht vorstellen.

Todesnachrichten

Michael Jackson hatte einen Herzstillstand. Laut einer Freundin aus New York, berichtete ein TV oder Radiosender, dass er ein multiples Organversagen hatte. Das bedeutet dass er bereits tot ist. Komisch, dass sich Medien so schwer tun, wenn ein Prominenter stirbt. Thomas Klestil war auch schon längst verstorben und medial lebte er noch immer. Ärzte müssen Herzpatienten eine gewisse Zeit an Maschinen anhängen, dann dürfen sie die "Natur" walten lassen.

Michael Jackson Is Dead
http://www.nytimes.com/


Farrah , machte mit ihrer Löwenmähne furore, auch ich hatte lange Zeit diese Frisur. Sie kämpfte bis zum Schluß und das ist bewundernswert. Wieweit sie öffentlich starb, möchte ich nicht beurteilen.

Eine Freundin, verstarb heute vor zwei Jahren an einem Herzversagen um 4 Uhr in der Früh. Sie war 51 Jahre. So oft wie möglich gehe ich zum Nußdorfer Friedhof, aber nie an ihrem Sterbetag. Das werde ich auch heute nicht tun.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Eine etwas andere Tanzstunde und ....



THE BEST OF:

Lieb sein!



Bachmann Preis

Den ersten Autor versäumte ich leider. Derzeit liest ein Wiener, er heißt Phillipp Weiss. Das Werk beginnt er mit Textverfassungen, schreiben, durchstreichen, mit der rechten Hand, mit der linken und mit beiden Händen. Er landet in einer Notaufnahme und er beschreibt seine Beziehung zu einer Frau, namens Simone. Soweit ich , nachdem mein Handy läutete, den Text richtig verfolgt habe, beschreibt er den Zustand des Schreibens. Sein Werk ist geprägt von Wiederholungen (aber nicht so gut gelungen wie Bernhard).

Der nächste "Vorleser", Karsten Krampitz trägt seinen Text leicht nervös aber sehr humorvoll vor. Ein Mann in der Kirche ließ zu Pfingsten eine Taube fliegen und nahm ein anderes Mal ein Telefon zum Gottesdienst mit, RUF MICH AN, lautet eine Stelle im "Heiligen Buch".

Ich bin schon auf die Reaktionen der Jury gespannt.

Die Sonne scheint wieder und tut so, als ob nichts gewesen wäre

Ich sah gerade die Überschwemmungsfotos von userInnen im Standard online an. Hochwasserschutz ist ein Zauberwort und anscheinend müssen einmal Hunderte oder sogar Tausende sterben damit dieses Zauberwort zur Realität wird. Der Donaufluss bei der Urania ist noch nicht sehr hoch. 2002 schwappte das Wasser bis zu den Brückenpfeilern.

Heute werde ich in der Arbeit "Dreck" lesen, falls ich dazu Zeit habe. Für einen Spaziergang wird vermutlich zu wenig Zeit sein, aber ich werde zu Fuss zur Arbeit gehen.

Schönen Tag noch!

Mittwoch, 24. Juni 2009

14. Woche in der Uni - Test

Nachdem ich gestern noch bis spät in die Nacht lernte, ging ich müde zur Uni und schrieb den Test, welcher sehr leicht war. Bauplan der Rippenquallen.

Da war der Zahnarzttermin doch etwas aufregender, dieser entpuppte sich allerdings auch als harmlos. Kein Loch, kene Behandlung.

Regenwetter und heute werde ich nur mehr lesen und Fernsehen.

Dienstag, 23. Juni 2009

In jedem Mann soll ja ne Frau stecken:

oder schöner und eindeutiger ausgedrückt:
Jeder Mann soll eine feminine Seite haben:

Wie wäre es mit Frau Vlady Putin oder Frau Obama?


http://www.freakingnews.com/Women-Pictures---2346.asp

Apropos Internet

Nachdem eine Frau eine hohe Geldstrafe für Internetpiraterie erhielt, habe ich folgende Fragen:

Dürfen wir you tube clips auf unsere Blogs stellen? Fotos von anderen Seiten sind wahrscheinlich auch nicht erlaubt, oder?


Vielleicht sollten wir eine Internet-Sparkasse gründen um ev. Strafen zu begleichen. Allerdings bei Millionen Eur. Strafen kann ich eh nur ganz schnell das Land verlassen.

Internet Arbeiten - schwer verdientes Geld

Ich hörte von einigen Leuten das diverse Internetseiten Seminar- Diplomarbeiten und Buchbesprechungen "kaufen" (10 Eur) und diese auf ihrer Seite anbieten. Ich sendete 15 Arbeiten ein (allerdings nur vom Gym) und bis jetzt lehnten sie 8 ab und 2 nahmen sie. Die Absagen wurden mit nicht wissenschaftliche Texte begründet. Jaja. Die abgelehnten 8 waren auch nicht wissenschaftlich.

Meine schlechtesten Arbeiten - "Klimageschichte" und "Kunst in KZs" wurden genommen. Lustig, oder? Bzw. nicht lustig, ich schreibe in den Ferien Anatomie und Biologie mit meiner Studienkollegin zusammen und wir werden diese einsenden. Bin schon gespannt, ob diese Texte wissenschaftlich genug sind. Sonst beschwerde ich mich beim Prof. Ich schreibe ja die Texte nur um.

MORGEN BITTE DAUMEN HALTEN ZW. 11-13 UHR! REPET. ANABIO PRÜFUNG!!!

Montag, 22. Juni 2009

Für La Mamma und Steppenhund, welche sowieso alle Literaturrätseln lösen werden

Romanciers denken viel darüber nach: Die ersten Sätze, mit denen ihre Werke beginnen. Deswegen ist es nur recht und billig, dass du jetzt auch ein bisschen darüber nachdenkst.

AutorIn ist gesucht!

14. Woche in der Uni

Ungefähr 15 Baupläne von Tieren lerne ich derzeit und wie sehr ich das Regenwetter schätze! Am Mittwoch ist der letzte Tag um diesen Test zu schreiben.

In den letzten zwei Tagen schrieb ich 124 Bewerbungen und erhielt bereits ca. 6 Absagen. Eine gestern um 00.13 Uhr. Die Personalchefin eines Konzerns ist anscheinend immer im Dienst.

MeineN 6.00 BesucherIn verpasst. Schade!

Im Internet füllte ich eine Sozialerhebung für die Uni aus, bin schon auf das Ergebnis gespannt.

Sonntag, 21. Juni 2009

Gemaltes

Nachdem twoday mich keine Bilder mehr hochladen läßt, darf ich auf folgenden Link verweisen:


http://picasaweb.google.de/aelteressemester/GeMALTES#

Ich werde alt, ja ich halte Bücher beim Lesen schon in 30-40 cm Abständen von meinen Augen entfernt und ich vergass das wichtigste. Eine Freundin, quält mich seit Jahren, dass ich meine Bilder ausstellen soll, sie hat eine Freundin die eine Galerie hat und ev. meine Bilder ausstellen würde.

DAS BILD OHNE TITEL BRAUCHT EINEN TITEL!!

WER WEISS BITTE RAT???


siehe bitte auch Frau Eugenes Kommentar. Das ist das Bild ohne Titel!

Liedtext - Sage Nein - Konstantin Wecker

Wenn sie jetzt ganz unverhohlen
wieder Nazi-Lieder johlen,
über Juden Witze machen,
über Menschenrechte lachen,
wenn sie dann in lauten Tönen
saufend ihrer Dummheit frönen,
denn am Deutschen hinterm Tresen
muß nun mal die Welt genesen,
dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!

Meistens rückt dann ein Herr Wichtig
die Geschichte wieder richtig,
faselt von der Auschwitzlüge,
leider kennt man´s zur Genüge -
mach dich stark und bring dich ein,
zeig es diesem dummen Schwein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger,
Bänker oder Müßiggänger,
ob als Priester oder Lehrer,
Hausfrau oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, bring dich ein:
Sage nein!

Und wenn aufgeblasne Herren
dir galant den Weg versperren,
ihre Blicke unter Lallen
nur in deinen Ausschnitt fallen,
wenn sie prahlen von der Alten,
die sie sich zu Hause halten,
denn das Weib ist nur was wert
wie dereinst - an Heim und Herd,
tritt nicht ein in den Verein:
Sage nein!

Und wenn sie in deiner Schule
plötzlich lästern über Schwule,
schwarze Kinder spüren lassen,
wie sie andre Rassen hassen,
Lehrer, anstatt auszusterben,
Deutschland wieder braun verfärben,
hab dann keine Angst zu schrein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger,
Bänker oder Müßiggänger,
ob als Schüler oder Lehrer,
Hausfrau oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, bring dich ein:
Sage nein!

Eingefügte zweite Strophe auf "Gamsig":

Auch wenn jetzt die Neunmalklugen
ihre Einsamkeit benutzen
unsren Aufschrei zu verhöhnen,
öffentlich zurechtzustutzen,
wolln wir statt mit Eitelkeiten
und Zynismus abzulenken,
endlich mal zusammenstehn,
endlich mit dem Herzen denken.
Laßt uns doch zusammen schrein:
Sage nein!

Wolfdietrich Schnurre: Auf der Flucht

Der Mann hatte einen Bart und war schon etwas älter; zu alt fast für die Frau. Und dann war auch noch das Kind da, ein ganz kleines. Das schrie dauernd, denn es hatte Hunger. Auch die Frau hatte Hunger. Aber sie war still, und wenn der Mann zu ihr hinsah, dann lächelte sie; oder sie versuchte es doch wenigstens. Der Mann hatte auch Hunger.
Sie wussten nicht, wohin sie wollten; sie wussten nur, sie konnten in ihrer Heimat nicht bleiben, sie war zerstört.
Sie liefen durch Wald, durch Kiefern. In denen knisterte es. Sonst war es still. Beeren oder Pilze gab es nicht; die hatte die Sonne verbrannt. Über den Schneisen flackerte Hitze. Das bisschen Wind wehte nur oben. Es war für den Bussard gut; Reh und Hase lagen hechelnd im Farn.
"Kannst du noch?" fragte der Mann.
Die Frau blieb stehen. "Nein", sagte sie.
Sie setzten sich. Die Kiefern waren mit langsam wandernden Raupen bedeckt. Blieb der Wind weg, hörte man sie die Nadeln raspeln. Das knisterte so; und es rieselte auch: Nadelstücke und Kot, wie Regen.
"Nonnen", sagte der Mann; "sie fressen den Wald auf." "Wo sind die Vögel?" fragte die Frau.
"Ich weiß nicht", sagte der Mann; "ich glaube, es gibt keine Vögel mehr."
Die Frau legte das Kind an die Brust. Doch die Brust war leer. Da schrie das Kind wieder.
Der Mann schluckte. Als das Kind anfing, heiser zu werden, stand er auf.
Er sagte: "Es geht so nicht länger."
"Nein", sagte die Frau. Sie versuchte zu lächeln, es gelang ihr nicht.
"Ich hol was zu essen", sagte der Mann.
"Woher", fragte sie.
"Lass mich nur machen", sagte er.
Dann ging er.
Er ging durch den sterbenden Wald. Er schnitt Zeichen ein in die Bäume.
Er kam an eine Sandrinne. Die war ein Bach gewesen. Er lief über einen schwarz staubenden Platz. Der war eine Wiese gewesen.
Er lief zwei Stunden. Dann fing die Sandheide an. Auf einem Stein lag eine Kreuz­otter; sie war verdorrt. Das Heidekraut staubte.
Später kam er an einen unbestellten Acker. Darauf auch in ein Dorf; das war tot.
Der Mann setzte sich auf eine Wagendeichsel. Er schlief ein. Im Schlaf fiel er herunter. Als er aufwachte, hatte er Durst; sein Gaumen brannte.
Er stand auf, er taumelte in ein Haus. In dem Haus war es kahl. Die Schublade war aus dem Tisch gerissen und lag auf der Erde. Die Töpfe waren zerschlagen; auch die Fenster. Auf der Ofenbank lag ein Tuch. In das Tuch war ein halbes Brot eingebunden; es war hart.
Der Mann nahm es und ging. In den andern Häusern fand er nichts; auch kein Wasser. In den Brunnen lag Aas.
Von dem Brot wagte er nichts abzubrechen. Er wollte es der Frau aufheben. Feldfrüchte fand er nicht. Auch Tiere gab es nicht mehr; nur tote: Katzen, einige Hühner. Sie westen.

Ein Gewitter hing in der Luft.
Auf dem Feld zertrat der Mann eine Eidechse. Sie zerfiel in Staub.
Es donnerte. Vor dem Wald standen Glutwände. Er ging vornübergebeugt. Das Brot trug er unter dem Arm. Schweiß troff ihm in den Bart. Seine Fußsohlen brannten. Er lief schneller. Er kniff die Augen zusammen. Er sah in den Himmel. Der Himmel war schweflig; es blitzte. Nachtwolken kamen.
Die Sonne verschwand.

Der Mann lief schneller. Er hatte das Brot in den Hemdausschnitt geschoben, er presste die Ellenbogen dagegen.
Wind kam. Tropfen fielen. Sie knallten wie Erbsen auf den dörrenden Boden.
Der Mann rannte. Das Brot, dachte er, das Brot.
Aber der Regen war schneller. Weit vor dem Wald noch holte er den Mann ein.
Blitze zerrissen den Himmel. Es goss.
Der Mann drückte die Arme gegen das Brot. Es klebte. Der Mann fluchte. Doch der Regen nahm zu. Der Wald vorn und das Dorf hinten waren wie weggewischt. Dunstfahnen flappten über die Heide. In den Sand gruben sich Bäche.
Der Mann blieb stehen; er keuchte. Er stand vornübergebeugt. Das Brot hing ihm im Hemd, unter der Brust. Er wagte nicht, es anzufassen. Es war weich; es trieb auf; es blätterte ab.
Er dachte an die Frau, an das Kind. Er knirschte mit den Zähnen. Er verkrampfte die Hände. Die Oberarme presste er eng an den Leib. So glaubte er, das Brot besser schützen zu können.
Ich muss mich mehr über es beugen, dachte er; ich muss ihm ein Dach machen mit meiner Brust. Er darf's mir nicht schlucken, der Regen; er darf nicht. Er kniete sich hin. Er neigte sich über die Knie. Der Regen rauschte; nicht zehn Schritte weit konnte man sehen.
Der Mann legte die Hände auf den Rücken. Dann beugte er die Stirn in den Sand. Er sah sich in den Halsausschnitt. Er sah das Brot. Es war fleckig; es bröckelte; es sah aus wie ein Schwamm. Ich werde warten, dachte der Mann. So werde ich warten, bis es vorbei ist.
Er wusste: er log; keine fünf Minuten hielt das Brot mehr zusammen. Dann würde es sich auflösen, würde wegfließen; vor sei­nen Augen.
Er sah, wie ihm der Regen um die Rippen herumfloss. Auch unter den Achseln schossen zwei Bäche hervor. Alles spülte über das Brot hin, sickerte in es ein, nagte an ihm. Was abtropfte, war trüb, und Krümel schwammen darin.
Eben noch war es geschwollen, das Brot, jetzt nahm es ab; Stück um Stück, und zerrann.
Da begriff er: Frau hin, Frau her; er hatte die Wahl jetzt: entweder es sich auflösen zu lassen oder es selber zu essen.
Er dachte: "Wenn ich es nicht esse, geht es kaputt, ich bleibe schlapp, und wir gehn alle drei vor die Hunde. Ess ich es aber, bin wenigstens ich wieder bei Kräften."
Er sagte es laut, er musste es laut sagen; wegen der andern Stimme in ihm, wegen der leisen.
Er sah nicht den Himmel, der im Westen aufhellte. Er gab nicht acht auf den Regen, der nachließ. Er sah auf das Brot.
Hunger, dachte es in ihm, Hunger. Und: Brot, dachte es, Brot.
Da tat er's.

Er ergriff es mit beiden Händen. Er drückte es zu einer Kugel zusammen. Er presste das Wasser heraus. Er biss hinein; er schlang; er schluckte: Kniend, wür­gend; ein Tier. So aß er es auf.
Seine Finger krallten sich in die Heide, in den nassen Sand. Die Augen hielt er geschlossen. Dann fiel er um. Seine Schultern zuckten.
Als er auftaumelte, knirschte ihm Sand zwischen den Zähnen.
Er fuhr sich über die Augen. Er blinzelte. Er starrte in den Himmel.
Sonne brach durch das Grau. Die Regenfahnen hatten sich in Dunst aufgelöst. Ein paar Tropfen noch, dann war er vorüber, der Guss. Helles Blau; die Nässe verdampfte.
Der Mann stolperte weiter. Die Handgelenke schlenkerten ihm gegen die Hüften. Das Kinn lag auf der Brust.
Am Waldrand lehnte er sich an eine Kiefer. Von weither war der Regenruf des Buchfinken zu hören; auch ein Kuckuck schrie kurz.
Der Mann suchte die Zeichen an den Bäumen; er tastete sich zurück. Im Farn und im Blaubeerkraut gleißten die Trop­fen. Die Luft war dick vor Schwüle und Dampf.
Den Nonnen war das Gewitter gut be­kommen; sie wanderten schneller die Stämme hinauf.
Der Mann machte oft halt. Er fühlte sich schwächer als auf dem Herweg. Sein Herz, seine Lunge bedrängten ihn. Und Stimmen; die vor allem.
Er lief noch einmal drei Stunden; die Rastpausen eingerechnet. Dann sah er sie sitzen; sie hatte den Oberkörper an eine Kiefer gelehnt, das Kind lag ihr im Schoß.
Er ging auf sie zu.
Sie lächelte. "Schön, dass du da bist."
"Ich habe nichts gefunden", sagte der Mann. Er setzte sich.
"Das macht nichts", sagte die Frau. Sie wandte sich ab.
Wie grau sie aussieht, dachte der Mann.
"Du siehst elend aus", sagte die Frau. "Versuch, ein bisschen zu schlafen."
Er streckte sich aus. "Was ist mit dem Kind; warum ist es so still?"
"Es ist müde", sagte die Frau.
Der Atem des Mannes fing an, regelmäßig zu gehen.
"Schläfst du?" fragte die Frau.
Der Mann schwieg.
Nur die Nonnen raspelten jetzt.

Als er aufwachte, hatte die Frau sich auch hingelegt; sie sah in den Himmel.
Das Kind lag neben ihr, sie hatte es in ihre Bluse gewickelt.
"Was ist", fragte der Mann.
Die Frau rührte sich nicht. "Es ist tot", sagte sie.
Der Mann fuhr auf. "Tot?" sagte er;
"tot -?l"
"Es ist gestorben, während du schliefst", sagte die Frau.
"Warum hast du mich nicht geweckt?"
"Warum sollte ich dich wecken?" fragte die Frau.

Literaturrätsel

Eine Freundin besuchte mich heute und wir spielten "Literaturrätsel". Ein paar Fragen, gebe ich Euch weiter"
ABER NACHLESEN GILT NICHT! ZWINKER!

Die beiden Fragen sind unabhängig voneinander! sorry, habe ich zuerst nicht deutlich genug geschrieben. Und ein mail von einem Freund erhalten!
Werk und AutorIn ist gesucht:


Dein Blick ist starr und fürchterlich.
Für was willst du mich strafen, sprich.

Wer erhielt den Literaturpreis:

Christa Wolf
Doris Lessing
Ingeborg Bachmann

Für weitere Rätselfragen stehe ich auch gerne zur Verfügung!

Samstag, 20. Juni 2009

Wolfgang Borchert: Jesus macht nicht mehr mit

Er lag unbequem in dem flachen Grab. Es war wie immer reichlich kurz geworden, so dass er die Knie krumm machen musste. Er fühlte die eisige Kälte im Rücken. Er fühlte sie wie einen kleinen Tod. Er fand, dass der Himmel sehr weit weg war. So grauenhaft weit weg, dass man gar nicht mehr sagen mochte, er ist gut oder er ist schön. Sein Abstand von der Erde war grauenhaft. All das Blau, das er aufwandte, machte den Abstand nicht geringer. Und die Erde war so unirdisch kalt und störrisch in ihrer eisigen Erstarrung, dass man sehr unbequem in dem viel zu flachen Grab lag. Sollte man das ganze Leben so unbequem liegen? Ach nein, den ganzen Tod hindurch sogar! Das war ja noch viel länger.

Zwei Köpfe erschienen am Himmel über dem Grabrand. Na, passt es, Jesus? fragte der eine Kopf, wobei er einen weißen Nebelballen wie einen Wattebausch aus dem Mund fahren ließ. Jesus stieß aus seinen beiden Nasenlöchern zwei dünne ebenso weiße Nebelsäulen und antwortete: Jawoll. Passt.

Die Köpfe am Himmel verschwanden. Wie Kleckse waren sie plötzlich weggewischt. Spurlos. Nur der Himmel war noch da mit seinem grauenhaften Abstand.

Jesus setzte sich auf und sein Oberkörper ragte etwas aus dem Grab heraus. Von weitem sah es aus, als sei er bis an den Bauch eingegraben. Dann stützte er seinen linken Arm auf die Grabkante und stand auf. Er stand in dem Grab und sah traurig auf seine linke Hand. Beim Aufstehen war der frischgestopfte Handschuh am Mittelfinger wieder aufgerissen. Die rotgefrorene Fingerspitze kam daraus hervor. Jesus sah auf seinen Handschuh und wurde sehr traurig. Er stand in dem viel zu flachen Grab, hauchte einen warmen Nebel gegen seinen entblößten frierenden Finger und sagte leise: Ich mach nicht mehr mit. Was ist los, glotzte der eine von den beiden, die in das Grab sahen, ihn an. Ich mach nicht mehr mit, sagte Jesus noch einmal ebenso leise und steckte den kalten nackten Mittelfinger in den Mund. Haben Sie gehört, Unteroffizier, Jesus macht nicht mehr mit.

Der andere, der Unteroffizier, zählte die Sprengkörper in eine Munitionskiste und knurrte: Wieso? Er blies den nassen Nebel aus seinem Mund auf Jesus zu: Hä, wieso? Nein, sagte Jesus noch immer ebenso leise, ich kann das nicht mehr. Er stand in dem Grab und hatte die Augen zu. Die Sonne machte den Schnee so unerträglich weiß. Er hatte die Augen zu und sagte: Jeden Tag die Gräber aussprengen. Jeden Tag sieben oder acht Gräber. Gestern sogar elf. Und jeden Tag die Leute da reingeklemmt in die Gräber, die ihnen immer nicht passen. Weil die Gräber zu klein sind. Und die Leute sind manchmal so steif und krumm gefroren. Das knirscht dann so, wenn sie in die engen Gräber geklemmt werden. Und die Erde ist so hart und eisig und unbequem. Das sollen sie den ganzen Tod lang aushalten. Und ich, ich kann das Knirschen nicht mehr hören. Das ist ja, als wenn Glas zermahlen wird. Wie Glas.

Halt das Maul, Jesus. Los, raus aus dem Loch. Wir müssen noch fünf Gräber machen. Wütend flatterte der Nebel vom Mund des Unteroffiziers weg auf Jesus zu. Nein, sagte der und stieß zwei feine Nebelstriche aus der Nase, nein. Er sprach sehr leise und hatte die Augen zu: Die Gräber sind doch auch viel zu flach. Im Frühling kommen nachher überall die Knochen aus der Erde. Wenn es taut. Überall die Knochen. Nein, ich will das nicht mehr. Nein, nein. Und immer ich. Immer soll ich mich in das Grab legen, ob es passt. Immer ich. Allmählich träume ich davon. Das ist mir grässlich, wisst ihr, dass ich das immer bin, der die Gräber ausprobieren soll. Immer ich. Immer ich. Nachher träumt man noch davon. Mir ist das grässlich, dass ich immer in die Gräber steigen soll. Immer ich.

Jesus sah noch einmal auf seinen zerrissenen Handschuh. Er kletterte aus dem flachen Grab heraus und ging vier Schritte auf einen dunklen Haufen los. Der Haufen bestand aus toten Menschen. Die waren so verrenkt, als wären sie in einem wüsten Tanz überrascht worden. Jesus legte seine Spitzhacke leise und vorsichtig neben den Haufen von toten Menschen. Er hätte die Spitzhacke auch hinwerfen können, der Spitzhacke hätte das nicht geschadet. Aber er legte sie leise und vorsichtig hin, als wollte er keinen stören oder aufwecken. Um Gottes willen keinen wecken. Nicht nur aus Rücksicht, aus Angst auch. Aus Angst. Um Gottes willen keinen wecken. Dann ging er, ohne auf die beiden anderen zu achten, an ihnen vorbei durch den knirschenden Schnee auf das Dorf zu.

Widerlich, der Schnee knirscht genau so, so ganz genau so. Er hob die Füße und stelzte wie ein Vogel durch den Schnee, nur um das Knirschen zu vermeiden.

Hinter ihm schrie der Unteroffizier: Jesus! Sie kehren sofort um! Ich gebe Ihnen den Befehl! Sie haben sofort weiterzuarbeiten! Der Unteroffizier schrie, aber Jesus sah sich nicht um. Er stelzte wie ein Vogel durch den Schnee, wie ein Vogel, nur um das Knirschen zu vermeiden. Der Unteroffizier schrie - aber Jesus sah sich nicht um. Nur seine Hände machten eine Bewegung, als sagte er: Leise, leise! Um Gottes willen keinen wecken! Ich will das nicht mehr. Nein. Nein. Immer ich. Immer ich. Er wurde immer kleiner, kleiner, bis er hinter einer Schneewehe verschwand.

Ich muss ihn melden. Der Unteroffizier machte einen feuchten wattigen Nebelballen in die eisige Luft. Melden muss ich ihn, das ist klar. Das ist Dienstverweigerung. Wir wissen ja, dass er einen weg hat, aber melden muss ich ihn.

Und was machen sie dann mit ihm? grinste der andere.

Nichts weiter. Gar nichts weiter. Der Unteroffizier schrieb sich einen Namen in sein Notizbuch. Nichts. Der Alte lässt ihn vorführen. Der Alte hat immer seinen Spaß an Jesus. Dann brüllt er ihn zusammen, dass er zwei Tage nichts isst und redet, und lässt ihn laufen. Dann ist er wieder ganz normal für eine Zeitlang. Aber melden muss ich ihn erstmal. Schon weil der Alte seinen Spaß dran hat. Und die Gräber müssen doch gemacht werden. Einer muss doch rein, ob es passt. Das hilft doch nichts.

Warum heißt er eigentlich Jesus, grinste der andere.

Oh, das hat weiter keinen Grund. Der Alte nennt ihn immer so, weil er so sanft aussieht. Der Alte findet, er sieht so sanft aus. Seitdem heißt er Jesus. Ja, sagte der Unteroffizier und machte eine neue Sprengladung fertig für das nächste Grab, melden muss ich ihn, das muss ich, denn die Gräber müssen ja sein.

Freitag, 19. Juni 2009

mavericks

Bei der Suche nach einer "gscheiten" Sendung machte ich vor einiger Zeit auf Go TV halt, eine dicke, halbnackte Sängerin wurde von Jugendlichen bejubelt. Diese Sängerin heißt Beth Ditto und ihre Band heißt "The Gossip". Sie ist übergewichtig, lesbisch und extrem erfolgreich.

http://alternative.allmybands.de/bands/gossip/

Ist die Magerzeit vorbei? Schön wärs, aber die fetten Jahre kommen vermutlich auch nicht (was ja auch nicht gut wäre)

Ein etwas ergrauter Maverick, ist John Waters, Regisseur und Fotograf. Seine Fotos sind humorvoll (wers mag, so wie ich) und sehr unkonservativ. Da werden Babies mit Zigaretten gezeigt und Filmdiven mit einer Hasenscharte.

http://www.renabranstengallery.com/Waters_JFK.html
http://www.designboom.com/trash/waters_kennedy.html

Einer seiner bekanntesten FIlme:
* 1972: Pink Flamingos (16 & 35 mm)

* 1981: Polyester (35 mm)
* 1988: Hairspray (35 mm)

* 1994: Serial Mom – Warum läßt Mama das Morden nicht? (Serial Mom) (35 mm)

Arbeitssuche

Ich hätte im Juli bei einer Bank im Callcenter anfangen sollen, die Personalchefin teilte mir mit, dass das Anrufvolumen so zurückgegangen ist, dass sie mom. kein Personal einstellen. Na super!
Was lernte ich daraus, traue nie einer Bank!!

Aus Zeitgründen und weil ich mich auf den Job verlassen habe, suchte ich in letzter Zeit nach keiner anderen Arbeit.

Ich frage mich noch, wo ich mich bewerben soll. Im Büro habe ich ja genügend Erfahrung, aber das dauert immer ewig, bis man genommen wird. Verkauf? Eisverkauf? BademeisterIn? Regale einschlichten? Hunde Gassi führen?

Huch, was soll ich tun?

13. Woche in der Uni - Tierschutzbeginn -gestrige Bioethik Vorlesung

Der Anfang der Tierschutzbewegung wird mit dem Buch:

Die Befreiung der Tiere von Peter Singer, 1979.

Ich kaufte das Buch um 5 Eur. nach der Vorlesung, ein Professor von der Philo-Uni war gestern als Gastredner in der Vorlesung und verkaufte zwei Bioethik Bücher.

Wir lernten, dass 44 Millionen Tiere (ohne Fische) pro Jahr im Jahre 2003 geschlachtet wurden. Das ist schon eine sehr, sehr hohe Zahl. Schafe, Rinder, Schweine, Kälber und Hühner wurden gezählt. Übrigens haben Schweine gleich viele Zähne wie der Mensch.

Lichterkette Nachtrag Lied von Wecker

Ich traf einige Freunde bereits um 19 Uhr vor dem Parlament. Wir begrüßten einige ArbeitskollegInnen. Die RednerInnen hörten wir nur teilweise. Menasse, Öllinger, Glawischnig, Doran Rabinovic und Lunacek, die PolitikerInnen hielten sich in Hintergrund.

Eine Lichterkette rund ums Parlament wurde von Trommlerinnen begleitet. Die Veranstalterinnen rechneten mit 600 Personen, lt. Presse waren 3.500 Menschen vor dem Parlament. Beim Würstelstand (U3 Volkstheater) warteten wir in einer Schlange und sahen Martin Graf, welcher ein Interview gab (anlässlich einer Veranstaltung). Das war schon sehr unverfroren, einige Menschen blieben stehen und sahen ihn entgeistert an, eine Plastikflasche flog in seine Richtung.

Wir ließen den Abend in einen tailändischen Restaurant ausklingen (Bandnudeln mit Hühnerfleisch und Brokoli)

EIne friedliche Demo, mit jungen Menschen, Familien und älteren Leuten.





Abschlußlied

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